LiFo oder FiFo
Wo ist der Unterschied?
Im Kontext der Krypto-Besteuerung begegnen Anleger häufig den Begriffen LiFo (Last-in-First-out) und FiFo (First-in-First-out). Diese Begriffe beziehen sich auf unterschiedliche Methoden zur Bewertung von Kryptowährungen beim Verkauf. Dabei können die gewählten Methoden signifikante Auswirkungen auf die Steuerlast haben.
LiFo (Last-in-First-out) bedeutet, dass die zuletzt angeschafften Kryptowährungen zuerst verkauft werden. Dies kann in Zeiten steigender Preise vorteilhaft sein, da die neu gekauften (teureren) Einheiten zuerst abgerechnet werden.
FiFo (First-in-First-out) hingegen beschreibt die Methode, bei der die zuerst gekauften Kryptowährungen als erste verkauft werden. Diese Methode kann zu höheren Steuerzahlungen führen, wenn die Kaufpreise gestiegen sind.
Steuerliche Auswirkungen
Bei LiFo können Anleger in einem bullischen Markt von einer geringeren steuerlichen Belastung profitieren, da die neueren, oft teureren Einheiten verkauft werden.
Im Vergleich dazu kann FiFo dazu führen, dass ältere, günstigere Einheiten verkauft werden, was in einem Markt mit steigenden Preisen zu höheren Gewinnen und folglich zu einer höheren Steuerlast führt.
Nachverfolgbarkeit
FiFo bietet eine klarere Nachvollziehbarkeit, da die zuerst gekauften Einheiten zuerst verkauft werden. Dies kann die Buchhaltung vereinfachen und die Übersichtlichkeit erhöhen.
Bei LiFo müssen genaue Aufzeichnungen über die Kaufpreise und -daten der zuletzt erworbenen Einheiten geführt werden. Dies kann praktikabel, aber auch komplex in der Verwaltung sein.
Angenommen, ein Investor hat drei Transaktionen getätigt:
Wenn der Investor nun 1 BTC verkauft und die FiFo-Methode anwendet, wird der Gewinn basierend auf den 10.000 Euro aus Transaktion A berechnet. Das bedeutet, dass der Gewinn bei einem Verkaufspreis von 30.000 Euro bei 20.000 Euro liegt. Sollte der Investor jedoch die LiFo-Methode anwenden, wird diese nicht anerkannt, und der Gewinn wäre dennoch auf Basis der FiFo-Methode zu berechnen. Der Gewinn wird somit anhand der ersten Transaktion (10.000 Euro) ermittelt.
Die deutsche Finanzverwaltung hat klargestellt, dass ausschließlich die FiFo-Methode für die Berechnung von Gewinnen aus dem Verkauf von Kryptowährungen zulässig ist. Dies bedeutet, dass Anleger die zuerst angeschafften Kryptowährungen als erste verkaufen müssen. Anleger sollten diese Methode konsequent anwenden und ihre Transaktionen sorgfältig dokumentieren, um eventuellen Prüfungen durch das Finanzamt gerecht zu werden.
Die Entscheidung zwischen LiFo und FiFo hat wesentliche Konsequenzen für die steuerliche Behandlung von Kryptowährungen. Da lediglich die FiFo-Methode von der deutschen Finanzverwaltung anerkannt ist, sollten Anleger diese Methode verwenden, um rechtliche Probleme und zusätzliche steuerliche Belastungen zu vermeiden. Es ist empfehlenswert, sich eingehend mit der FiFo-Methode auseinanderzusetzen und bei Bedarf rechtlichen Rat einzuholen. Unsere spezialisierten Anwälte für Krypto-Recht können Ihnen helfen, die besten Strategien für Ihre individuelle Situation zu entwickeln.
Diese Informationen dienen als allgemeine Richtlinien und können die individuelle steuerliche Beratung durch unsere Experten nicht ersetzen. Die steuerliche Behandlung kann je nach Ihrer spezifischen Situation und den aktuellen steuerrechtlichen Bestimmungen variieren. Es wird dringend empfohlen, sich mit unseren Anwälten in Verbindung zu setzen, um Ihre persönliche Steuersituation zu klären und die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.